05. Februar 2021  00:00

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Online- aber nicht allein

Die Wohnungssuche und der Semesterstart als Erstsemester neu in Gelsenkirchen.

Von Sarah Derks

Das erste Semester unter Corona Bedingungen stellt viele neue Studierende vor große Herausforderungen. Einführungswoche, Vorlesungen, Seminare und demnächst auch die Klausuren alles komplett online und von zu Hause aus. Die Wohnungssuche, gerade in Gelsenkirchen, gehört jedoch nicht zu diesen Herausforderungen.

„Zum Glück hat Corona nicht wirklich in meine Wohnungssuche hereingespielt. Viel gemerkt hat man davon auch nicht, nur dass man immer Abstand halten und einen Mund-Nasen-Schutz tragen musste. Gesucht habe ich auch nur zwei Monate. Trotzdem bin ich in der Zeit oft von meiner Heimat Soest nach Gelsenkirchen gefahren und habe mir entweder mit meiner Freundin oder mit meinen Eltern Wohnungen angeschaut. Für Wohngemeinschaften war ich natürlich auch offen, aber da war nicht so das Richtige für mich dabei. Gesucht habe ich meistens im Internet oder über Apps. Die Wohnung habe ich sogar über eBay gefunden und einfach über den Chat einen Termin zur Besichtigung gemacht und ich muss sagen, dass ich wirklich froh bin jetzt hier zu wohnen.“, erzählt die 19-Jährige Pia Böckendorf. Auch sie hat in diesem Semester angefangen Journalismus und Public Relations an der Westfälischen Hochschule in Gelsenkirchen zu studieren.

Laut Akademischem Förderungswerk Bochum gibt es allerdings einen Rückgang bei der Nachfrage nach Wohnheimplätzen. Momentan gibt es zwölf freie Plätze im Studierenden Wohnheim in Gelsenkirchen an der Wodanstraße. Die Hälfte dieser Plätze muss jedoch für Studierende aus dem Ausland reserviert bleiben. Auch auf den gängigen Wohnungsportalen sind viele Wohnungen ausgeschrieben und frei.

Auch Vermieterin Ursula Nawrath bestätigt, dass es keine Probleme gibt neue Mieter zu finden. „Während der Corona Zeit gab es keinerlei Schwierigkeiten neue Mieter zu finden. Die freien Wohnungen konnte man bei ImmoScout anschauen und darüber kamen dann die Anfragen, auch von Studierenden. Für alle Wohnungen konnte übergangslos ein Nachmieter gefunden werden. Die Besichtigungen haben natürlich unter den Hygiene Bestimmungen statt gefunden, aber sonst hat sich nichts verändert“.

Das größere Problem für die Studienanfänger ist eher der fehlende Kontakt zu den KommilitonInnen. „So wirklich jemanden aus meinem Semester kennenlernen, konnte ich bisher leider noch nicht. Klar, es gibt Präsentationen und Gruppenarbeiten, wodurch man sich auch schon mal etwas privater digital über Zoom getroffen hat. Ich hatte schon mal mit ein paar Leuten Kontakt, aber es ist nicht so, dass ich sagen könnte schon einen festen Kreis oder sogar Freunde gefunden zu haben. Ich kenn ein paar Kommilitonen und die sind auch nett, aber eben keine Freunde“, erzählt Pia Böckendorf.

Trotz der schwierigen Umstände fühlt sich Pia Böckendorf nicht mehr komplett fremd in ihrer neuen Uni Stadt Gelsenkirchen. „Ich fühle mich schon so, als wäre ich hier angekommen. Für die momentanen Umstände habe ich meine künftige Heimat auch schon ganz gut kennengelernt. Ich gehe viel hier spazieren und war schon auf der Halde Rungenberg, natürlich viel in Buer, aber auch schon in anderen Teilen der Stadt“. Sie lacht: „Ich bin schon ganz gut rumgekommen hier“.„Eine Heimat ist Gelsenkirchen für mich trotzdem noch nicht, dazu fehlen einfach die Leute und Erinnerungen, die ich damit verbinde. Das ist momentan auch wirklich schwierig. Aber das kann ja noch werden“.



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Im Seminar "Ressort Lokales" an der Westfälischen Hochschule Gelsenkirchen haben Studierende in Kooperation mit der WAZ Gelsenkirchen Artikel zu verschiedenen, selbstgewählten Themen geschrieben. Diese werden hier und auch in der WAZ Gelsenkirchen veröffentlicht.

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