24. November 2016 00:00
Die Bundesliga wird diese Saison vom Erfolg der Traditionsvereine dominiert.
Von Carina Kölzow
Die aktuelle Bundesliga-Situation lässt die Herzen der Fans höherschlagen: Der ewige Tabellenführer Bayern München ist endlich verdrängt. Und das auch noch von einem Aufsteiger.
Sieben Jahre Erfahrung seit der Gründung im Jahr 2009 bringt RasenBallsport Leipzig (RB Leipzig) mit in die oberste deutsche Spielklasse im Fußball. Und der Weg bis an die Spitze war hart und steinig für den Traditionsverein.
Geld gegen Einfluss lautete 2009 der Kurs von Red Bull. Das Ziel: Mehr Produkte in Deutschland verkaufen. Und wo ginge das besser als im Fußball?
Die zweite Bundesliga schien eine gute Anlaufstelle zu sein. Hier stieß der Energy-Riese aber völlig unerwartet auf Granit und auch der Deutsche Fußball-Bund (DFB) machte ihm einen Strich durch die so gut kalkulierte Rechnung.
Aufgeben? Keine Option. Um dem Lizensierungsverfahren des DFB zu entgehen, das bis zur Regionalliga (4. Liga) greift, übernahm Red Bull zur Saison 2009/10 das Startrecht eines Oberligisten (5. Liga).
Und als wäre das nicht genug, darf Red Bull kein Bestandteil des Namens sein, so will es das Gesetz. Aber Red Bull wäre nicht Red Bull, wenn es hierfür keine Lösung finden würde. Da wird halt aus Red Bull schnell RasenBallsport. Nebensächlich, dass diese Bezeichnung ursprünglich aus dem Tennis kommt. Hauptsache, das Kürzel stimmt.
Weit gefehlt, wer dachte, das sei es mit den Problemen gewesen. Das Logo des Teams erinnert zu stark an den Energy-Drink Hersteller. Die Bullen im Logo werden also einfach ein bisschen unschärfer gemacht.
Aber das Logo hat bei RB Leipzig keine lange Lebensdauer. Gerade erst geändert, da passt es schon wieder nicht. Eine Farbänderung und das Löschen eines Elements beheben das Problem schnell. Außerdem muss ein Wechsel in der Führungsebene erfolgen, damit das Team seinen kometenhaften Aufstieg fortsetzen kann. Zweite Liga und dann endlich: Erste Bundesliga.
RB Leipzig sonnt sich in seinem Erfolg und genießt die komfortable Situation an der Tabellenspitze, während im Abstiegskampf gleich mehrere Vereine aus dem 19. Jahrhundert um ihr Überleben kämpfen.
Die Bayern werden derweil immer weiter von den Tabellenspitzen verdrängt. Auch bei einer Studie der Technischen Hochschule Braunschweig, muss der Rekordmeister seinen ersten Platz an die Bullen abtreten. RB Leipzig ist jetzt offiziell der unbeliebteste Fußballverein Deutschlands.
Das kann Fußball-Fan Max Müller gar nicht nachvollziehen: „Ich weiß gar nicht, was die alle haben. RB hat ganz klar Erstliganiveau“, sagt er. „Endlich gehen nicht mehr alle Stars der Vereine nur zu den Bayern, sondern folgen dem Ruf des Geldes auch noch woanders hin“.
In der Vorstandsebene von RB hofft man derweil, dass das Geld demnächst nicht wieder in ein neues Logo, sondern in die Kaderverstärkung investiert werden kann. Und das Ziel für die nächsten Jahre ist ohnehin klar formuliert: Meister, Pokalsieger und Champions-League-Gewinner.
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