13. April 2016  00:00

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Panama Papers

Der Briefkastenfetisch der Superreichen

Anlässlich der Panama Papers ist es an der Zeit, einen Blick auf die Briefkästen der Superreichen zu werfen.

Von Lukas Schepers

Oh, wie schön ist Panama. Es ist wohl wahr, was Janosch den Kindern jetzt schon seit fast 40 Jahren erzählt: „Wenn man einen Freund hat, braucht man sich vor nichts zu fürchten.“ Das haben sich anscheinend auch einige Politiker und Prominente zu Herzen genommen und sich kurzerhand richtig gute Freunde in Panama gesucht, damit die lateinamerikanische Oase noch schöner wird. Es gibt zwar keinen erkennbaren Grund dafür, aber anscheinend geht diese Anbandelung mit einem ausgeprägten Fetisch für Briefkästen einher.

Diese Zusammenstellung der skurrilsten Briefkästen beginnt mit niemand Geringerem als König Salman, der natürlich ganz vorne mit dabei ist. Der Luxuskasten aus 22-karätigem Gold wurde besetzt mit den teuersten Edelsteinen aus den Mienen Angolas. Berichten zufolge soll er sogar mit einem kleinen Öl-Springbrunnen ausgestattet sein. Dem saudischen Kronprinzen Mohammed ibn Naif stehen selbstverständlich auch 22 Karat zu. Laut Salman muss sich der Thronfolger jedoch erst seine Diamanten verdienen - auf ehrliche Art und Weise versteht sich.

:: Claudio Bravio steht im Kasten ::

Fußballstar Lionel Messi hingegen lässt sich von diesen Angebereien nicht irritieren. Der auf dem Boden gebliebene Argentinier hat sich als kleines Extra lediglich Claudio Bravio und Marc-André ter Stegen vom FC Barcelona geliehen, die abwechselnd jeden unerwünschten Brief abfangen, während er Tore schießen muss.

Auch Petro Poroschenko ist mit einer exklusiven Idee auf den Zug aufgesprungen. Der Zuckerbaron ließ es sich nicht nehmen bereits für die nächsten zehn Jahre Briefkästen aus Schokolade zu produzieren. Im Winter sollen diese alle zwei Tage, zur Sommerzeit sogar bis zu drei Mal täglich gewechselt werden.

:: Der Scheinheilige Gunnlaugsson ::

Islands Premier Sigmundur Davíð Gunnlaugsson hat sich angeblich erst gegen den neuen Trend gewehrt, wurde jedoch schlussendlich von seiner Frau Anna Sigurlaug Pálsdóttir überzeugt. Der Briefkasten des Ehepaars gibt jedoch große Rätsel auf, denn über ihm schwebt ein holografischer Heiligenschein, während er den Postboten heimlich das Geld aus der Tasche zieht.

Um den Briefkasten von Nico Rosberg ranken sich ebenfalls schon Legenden. Er soll von Mercedes Benz mit so viel neuer Spezialtechnik ausgestattet sein worden, dass man ihn noch nie zu Gesicht bekommen hat. Er ist einfach zu schnell.

Wir wollen mit Sergej Rodulgin abschließen, denn noch nie soll ein Brieferlebnis so exquisit gewesen sein wie bei dem russischen Cellisten und Kindheitsfreund Putins. Sein Briefkasten soll nämlich bei jedem Besuch von Weitem Bachs sechs Suiten für Violoncello in G-Dur anspielen; während die Bürger vor Neid zergehn, wenn sie mal wieder ihre Schlüssel rauskramen, um die klapprige Blechkiste zu öffnen und wie gewohnt nur Rechnungen finden.



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